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Besetzung der Volksbühne ist beendet
Die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war seit dem vergangenen Freitag besetzt. Die Besetzung fand heute ein Ende.
Seit Freitagnachmittag fanden ununterbrochen Gespräche zwischen der Intendanz der Volksbühne und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und Besetzerinnen und Besetzern statt. Diese orientierten sich an den Zielen Sicherheit für alle Menschen in der Volksbühne, Arbeitsfähigkeit des Theaterbetriebs und Deeskalation. 
Am Dienstag machte die Intendanz der Volksbühne, gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Besetzerinnen und Besetzern das Angebot, den Grünen Salon und den Pavillon für ihre künstlerischen und stadtpolitischen Aktionen zu nutzen. Dieses Angebot wurde von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa unterstützt. Die Arbeitsfähigkeit der Volksbühne und eine deeskalierende Verhandlungsführung mit dem Ziel einer nachhaltigen, einvernehmlichen Beendigung des Konfliktes waren die Leitmotive für dieses Angebot.
Am Mittwoch hat sich die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbühne auf einer Belegschaftsversammlung gegenüber den Besetzerinnen und Besetzern klar positioniert. Eine „kollektive Intendanz“ wird von ihnen abgelehnt, sie wollen in ihrem Haus arbeiten, den Probebetrieb wieder aufnehmen und den Spielstart in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz vorbereiten. 
Am Mittwochabend haben die Besetzerinnen und Besetzer das Angebot nicht angenommen und ihre Absicht deutlich gemacht, die Besetzung fortzusetzen.
Heute Vormittag hat die Berliner Polizei, mit der sich die Intendanz und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa in enger Abstimmung befanden, und die unsere Deeskalationsbemühungen unterstützt hat, die Besetzung beendet. Nach einer Ansprache durch die Berliner Polizei und den Intendanten verließen ein Großteil der Besetzerinnen und Besetzer heute Mittag friedlich und ruhig das Haus. Eine kleine Gruppe von Personen ließ sich nach weiteren Gesprächen nicht bewegen, die Besetzung zu beenden. Hier musste die Intendanz in Abstimmung mit der Senatsverwaltung Strafantrag stellen. Die Räumung durch die Polizei verlief auch hier ruhig und friedlich.
Senator Dr. Lederer: „Die Volksbühne hatte den Besetzerinnen und Besetzern ein auf Kompromiss orientiertes, gutes Angebot unterbreitet. Die Gruppe hat dies nicht angenommen. Ich bedaure sehr, dass es nicht gelungen ist, in der Volksbühne künstlerische Arbeit und stadtpolitische Debatten in einem geregelten Rahmen gleichermaßen zu ermöglichen. Bei der Volksbühne handelt es sich um eine öffentliche Einrichtung, die der gesamten Stadt gehört. Der Probenbetrieb muss wieder aufgenommen werden können, um die Spielzeiteröffnung nicht zu gefährden. Dies war keine leichte Zeit insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbühne. Ich danke allen für den unermüdlichen Einsatz in den letzten fünf Tagen und bin froh, dass niemand verletzt wurde oder sonstiger, ernsthafter Schaden entstanden ist. Die Debatte um die Zukunft der Stadt wird sicher an einem anderen Ort fortgeführt werden. An der Volksbühne kann nun an der Spielzeiteröffnung weiter gearbeitet werden. Der Berliner Polizei danke ich für ihre Unterstützung und ihr umsichtiges, hochprofessionelles Handeln.“
Chris Dercon: „Es fällt schwer, so eine Entscheidung treffen zu müssen. Seit Freitag haben wir mit immer wieder wechselnden Vertreter*innen der Besetzergruppe gesprochen. Wir konnten keinen gemeinsamen Weg finden. Das Angebot des Senats an die Besetzer*innen, gemeinsam alternative Räume in der Stadt zu suchen, wurde nicht angenommen, genauso wie unser Angebot vom Dienstag, ab sofort den Grünen Salon und den Pavillon nutzen zu können. Ich danke allen Mitarbeiter*innen und Künstler*innen der Volksbühne für ihre Geduld, Unterstützung und Solidarität. Morgen werden wir den Probenbetrieb wieder aufnehmen.“

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